tiere

tiere

4. November 2013

Astrologie der Frühzeit und heute

Aus der Schilderung der Anfänge wird aber auch deutlich, dass sich die
Astrologie der Frühzeit von der heutigen Astrologie unterscheidet. In
den alten Kulturen galt es nicht das Schicksal eines Einzelnen, es galt
das Wohl der Allgemeinheit aus den Sternen zu lesen. Bis in die
Renaissance ist diese Form der Astrologie, die auch Mundanastrologie
(von lat. mundus = Welt) genannt wird, der wichtigste Bereich der
Astrologie geblieben. Mit der Entdeckung des Individuums im
Humanismus hat aber der bis heute andauernde Aufschwung der
Individualastrologie begonnen. In der Renaissance erlebte die Astrologie
eine neue Hochblüte, sie war selbst an den Königshöfen höchst
angesehen. Mit dem Aufkommen der exakten, empiristischen
Wissenschaften schloss sich diese offene Blüte bald wieder. In dem
Maße, in dem sich in der Neuzeit die naturwissenschaftlichen
Entdeckungen häuften und bekräftigten (Denken Sie nur an die
Entdeckungen von Kopernikus, von Galilei und Kepler), in dem Maße
verlor auch die Astrologie an allgemeiner Anerkennung – bis es
schließlich zur Trennung von Astrologie und Astronomie kam. Damit
wurde die Astrologie wieder ins Reich des Ominösen und Obskuren
abgedrängt, in eine unbestimmte Welt zwischen Metaphysik und Physik,
Aberglaube und Wissenschaft.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen